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Willi Kosiul Autor
aus der Bukowina
meine erste Reise von 1996 in die ukrainische Nordbukowina
Meine erste Reise aus Deutschland in meine ehemalige alte Heimat –die Bukowina- erfolgte vom 29. Mai bis 07. Juni 1996 = 10 Tage, in die ukrainische Nordbukowina, früher Rumänien, wo ich geboren wurde. Die Reise erfolgte mit dem Reisebus des Reiseunternehmens Herbert Pohl aus Sittichenbach/Osterhausen bei Eisleben und Halle in Sachsen Anhalt. Von den insgesamt 10 Tagen, hatten wir 4 Reisetage (für die Hin- und Rückfahrt) sowie 6 Aufenthaltstage in der ukrainischen Nordbukowina, wo wir uns dort frei bewegen durften. Der neue Reisebus des Reiseunternehmens Herbert Pohl aus Sittichenbach / Osterhausen bei Eisleben und Halle in Sachsen-Anhalt, bei seiner ersten Fahrt -1996- auf dem Wege durch Tschechien und die Slowakei in die ukrainische Nordbukowina, hier unterwegs bei einer eingelegten kleinen Rastpause. Dieser Reisebus hatte insgesamt 48 Sitzplätze für die Fahrgäste und die Plätze für den Busfahrer (hier der Sohn Mario Pohl) sowie als Beifahrer und Reiseleiter der Besitzer Herbert Pohl persönlich. Im Oktober 1940 siedelte meine Mutter mit uns drei Kindern, wie alle anderen Deutschen aus der Bukowina, in das damalige Deutsche Reich um. Meine Eltern lebten schon einige Jahre getrennt und demzufolge ist mein Vater dort in der Bukowina zurück geblieben. Sehr oft hatte ich in meinem Leben an meinen Geburtsort, an meine ehemalige alte Heimat, die Bukowina gedacht und oft in den vielen Jahren auch den Wunsch gehabt, sie einmal wieder zu sehen. Doch es war mir damals unmöglich und daher war mein damaliger Wunsch vergebens. Erst im Jahre 1996, also nach 56 Jahren, hatte ich die Möglichkeit meinen Geburtsort, meine ehemalige alte Heimat, die Bukowina wieder zu sehen. Im Sommer 1995 erfuhr ich durch einen guten alten bekannten Landsmann, dass es die Möglichkeit gibt, mit Reiseomnibusse aus Deutschland als Touristen in die Bukowina zu fahren. Er hatte bereits 1995 an einer solchen Reise erfolgreich teilgenommen und konnte mir umfassend darüber berichten. Auch seine drei Videofilme –die er über diese Reise besaß- hatten mich über alles gut informiert und auch reiselustig gemacht. Da dieser mein bekannter Landsmann 1996 noch einmal in die Bukowina fahren wollte, stand es für mich fest, dass auch ich da mitfahren und wir somit beide zusammen fahren werden. Ein Telefonanruf beim Reisebüro Pohl in Sittichenbach / Sachsen-Anhalt und die Reise war für uns beide gebucht. Langfristig bereiteten wir uns auf diese Reise vor, um nicht mit leeren Händen dort hin zu fahren sondern viele Sachen und Geschenke den armen ukrainischen Leuten und besonders den Kindern, mitzunehmen. So fuhren wir beide, bereits vorher, von zu Hause mit meinem PKW zu unserer Abreisestelle nach Sittichenbach, übernachteten dort bei Verwandten meines Bekannten und hinterließen auch dort mein Auto auf ihrem Grundstück. Wir hatten beide mehrere Säcke mit noch guter, getragener Bekleidung -als Geschenkartikel- mitgenommen. Dafür hatten wir unser persönliches Reisegepäck so gering wie möglich gehalten, uns damit stark eingeschränkt und nahmen für uns nur das „Notwendigste“ mit. Wir wussten ja, dass die Armut dort sehr groß ist, die dortigen Bewohner alles gebrauchen können und sich darüber auch sehr freuen. Daher hatten wir so viele Geschenksachen als möglich auf diese Reise mitgenommen. Bereits zuhause hatte ich mir einen Nachforschungsplan, mit den Festlegungen, was möchte ich wo erforschen, um zielgerichtet daran zu gehen, alles zu erreichen und auch nichts dabei zu vergessen. Ich nahm auch genügend Geld in Deutsche Mark von zuhause mit, um auch finanziell meine Nachforschungsarbeit damit zu unterstützen. Denn jeder Informant freut sich auch für eine kleine finanzielle Gabe, und dort erst recht. So trat ich meine erste Reise am 29. Mai 1996 aus Deutschland in meine ehemalige alte Heimat –die Bukowina- mit dem Reiseunternehmen Herbert Pohl aus Sittichenbach, an. Die Anreise aus Deutschland in die ukrainische Nordbukowina Am Mittwoch, dem 29. Mai 1996, um 3.30 Uhr fuhr unsere buchenlanddeutsche Reisegruppe des „Heimatverbandes Bitterfeld und Umgebung“, mit einem fabrikneuen Mercedes-Reisebus des Reiseunternehmers Herbert Pohl aus Sittichenbach bei Eisleben und Halle in Sachsen-Anhalt, in unsere ehemalige alte Heimat = die ukrainische Nordbukowina. Wir hatten unser gesamtes Reisegepäck mit den vielen „Solidaritätssäcken“ in den Bus rein bekommen und sind damit auch gut ans Ziel bekommen. In unserer Reisegruppe waren überwiegend ehemalige Bewohner und Umsiedler aus der dortigen deutschen Wohnsiedlung Althütte, die Meisten aus dem heutigen Raum Querfurt und sich daher überwiegend auch sehr gut kannten. Dadurch waren die Mitreisenden untereinander sehr offen, kontaktfreudig sowie gegenseitig hilfsbereit und strahlten einen gewissen Zusammenhalt aus. Es war eine sehr lustige Reisegruppe. Diese Reise ging durch die Tschechei und die Slowakei, in die Ukraine und in die Nordbukowina. Die Abfahrt erfolgte ab Sittichenbach und danach ging die Reise über Halle – Dresden – Prag – Brünn – - Kosice in der Slowakei, dann über den Grenzübergang Uzgorod in die Ukraine hinein. Danach ging es über Lwow = Lemberg und nach Czernowitz als unserem Reisezielort. Diese Reiseroute war viel versprechend sowie schön und betrug bis zum Reiseziel Czernowitz etwa 1.600 km. Bei der Durchfahrt durch die Slowakei –aus dem Reisebusfenster heraus- diese schöne Landschaft –mit im Hintergrund das Gebirge „Hohe Tatra“- fotografiert. Am Mittwoch, dem ersten Reisetag ging die Reise bis Poprad bei Kosice in der Ost-Slowakei, wo wir in einem Hotel „Metropol“ unsere erste Zwischenübernachtung mit Halbpension hatten. An diesem ersten Reisetag legten wir von unserem Abfahrtort bis zu unserer ersten Zwischenübernachtung 1.017 km –in insgesamt 16 ½ Stunden, mit den Pausen und auch den Grenzübergangszeiten- zurück. Da in unserer Reisegruppe sehr viele ältere Reisegäste waren, wurden öfters kleine Haltepausen gemacht, so dass diese lange Tagesfahrt von 16 ½ Stunden für alle Mitreisenden zu verkraften war. Die Klimaanlage im Bus sorgte für die richtige und angenehme Reisetemperatur. Unser Reiseunternehmer und Reiseleiter sowie als der 2. Busfahrer, Herbert Pohl, sorgte auch für die lustige Unterhaltung der Reisegruppe, auch für die temperierten Getränke und Speisen. Sein Sohn Mario Pohl, als der 1. Busfahrer, sorgte für eine bequeme und sichere Fahrt. Gegen 20.00 Uhr erreichten wir den Ort Poprad bei Kosice zur ersten Zwischenübernachtung. Hier in diesem Hotel gab es ein Abendessen, danach die verdiente Nachtruhe, um sich von der ersten Tagesfahrt zu erholen und auf den 2. Reisetag vorzubereiten. Am Donnerstag, dem 30. Mai, unserem zweiten Reisetag, ging es nach dem Frühstück ab in Richtung Osten zur slowakischen- ukrainischen Grenze. Das Reisewetter war mehr als ausgezeichnet, blauer Himmel und Sonnenschein und für die Film- und Fotofreunde unter uns, einige kleine helle Wölkchen am Himmel, damit die Aufnahmen noch schöner wurden. Gegen Mittag erreichten wir dann –nach 99 km Fahrstrecke- denn Grenzübergang Uzgorod. Der Grenzverkehr war dort gering, aber auf der ukrainischen Seite dafür sehr langsam, langweilig und gründlich. Fast wie zu „alten Zeiten der Sowjetunion“. Hier wurden die Reisepässe eingesammelt und im Bus gründlich kontrolliert. Dabei wurde das Passbild auf dem Reisepass mit dem Angesicht seines Inhabers und Reisegast individuell verglichen. Danach erfolgte das Aussteigen aller kontrollierten Reisegäste aus dem Reisebus und durch eine Fußgängerschleuse gehen, dabei wieder die individuelle Kontrolle der Reisepässe und Reisegäste und dann wieder in den Reisebus einsteigen. In der Zwischenzeit erfolgte auch eine Gepäckkontrolle in den Stauräumen des Busses, wo das Reisegepäck untergebracht war. Da es dann dort auch ihre Mittagszeit war, wo die Angestellten ihre Mittagspause hatten, da gab es eine Stunde lang keine Abfertigung und wir mussten warten, bis es wieder weiter ging. Somit war dort die Devise „warten und Ruhe bewahren“. Damit kam man noch am Besten davon. So hatten wir auf ukrainischer Seite geduldig gewartet bis wir nach 2 Stunden Grenzaufenthalt weiter fahren konnten. Mit diesem schlechten Eindruck von der ukrainischen Grenzabfertigung sind wir dann weiter gefahren. Danach hatten wir ab der Grenze noch 429 km bis nach Czernowitz zurück zulegen und das langsam aber sicher, weil da die Straße sehr schlecht war. Da wir auf diesen schlechten Straßen mit unseren großen Reisebus nur langsam fahren konnten, kamen wir erst gegen 23.30 Uhr in Czernowitz, -im Hotel Tscheremosch- an. Da die Küche des dortigen Hotels zu dieser Zeit schon zu hatte, gab es an diesem Abend für uns kein Abendessen und deswegen gingen wir alle hungrig zu Bett. An diesem zweiten Reisetag hatten wir –von unserer Zwischenübernachtung in der Slowakei bis zu unserem Reiseziel Czernowitz- eine Fahrstrecke von 528 km, in insgesamt 16 Stunden, mit unseren Pausen und den Grenzabfertigungen, abgefahren. Die Fahrstrecke der Reise in der Ukraine war, wegen der schlechten Straße und dadurch der langen Fahrzeit recht strapaziös für den Busfahrer sowie auch die Reisegäste. Solche langen Tagesreisen von jeweils etwa 16 Stunden, sind auch für die Reisegäste eine anstrengende Belastung. Die Sitze in diesem Reisebus „Merceses“ waren so eng nebeneinander und auch eng hintereinander angebracht, dass man darin auf seinem Sitz sehr beengt und nur mit leicht angezogenen Beinen sitzen kann. Auch ein zeitweiliges Ausstrecken der Beine war hier nicht möglich und da unser Bus vollbesetzt war, war ein Vertreten der Beine auch im Gang des Busses nicht möglich. Dieser beengte Sitzplatz machte bei einer Tagestour von etwa 16 Stunden, deswegen auch mehrere Fahrpausen notwendig, als eine kurzzeitige Erholung für die Reisegäste. Durch diese enge Sitzstellung sowie das Schaukeln des fahrenden Busses, wird man als Reisegast, bei diesen vielen Fahrstunden, körperlich steif sowie auch müde und daher ist man dann froh, wenn das Reiseziel erreicht wurde. Doch diese Reisestrecke, die dortige Landschaft war herrlich, wunderschön und hatte uns dafür, für unsere Strapazen und diese anstrengende Belastung, doch etwas entschädigt. Die schönen hohen Bergketten an denen wir vorbeifuhren und die gesunden Wälder dieser Gegend waren für uns eine Augenweide. Die Beskiden und die Hohe Tatra mit ihren schneebedeckten weißen Gipfeln von etwa 2.650 m Höhe waren für das Auge eines Naturfreundes, für die Kamera und den Fotoapparat einmalige Motive. Unsere Straße schlängelte sich im Tal oder in der Niederung neben der Eisenbahnlinie und dem Fluss zwischen den hohen Bergen durch, als wenn alle drei zusammen gehören, sich einig sind und auch wussten, wohin sie gemeinsam wollten. Es war ein sehr schöner Anblick, diese so schöne und gesunde Landschaft zu sehen. So überquerten wir auch die Waldkarpaten von West nach Ost, bis wir nach dem Karpatenabhang immer mehr in die Hügellandschaft der Nordbukowina und dann nach Czernowitz kamen. Die Landschaft ist in der gesamten Bukowina sehr schön. Sie ist vor den Waldkarpaten hügelig, dann das Gebirge, bis zum Hochgebirge in der Südbukowina von über 2 000 m Höhen. Die unberührte pure Natur. Die Bäume und Wälder überwiegend Laubwald – Buchenbäume- grün und gesund. Die Bächlein und Flüsse führen bei gutem Wetter klares gesundes Wasser. Doch bei Regenwetter werden diese so kleinen und ruhig dahin fließende Bächlein und Flüsse aus dem Gebirge herunter kommend, zu gewaltigen reißenden Strömen, die dabei oft auch große Überschwemmungen verursacht hatten. Die Straßen, die wir in der Nordbukowina befahren haben, wurden in der Zeit der österreichischen Monarchie angelegt und gebaut, noch weit vor dem 1. Weltkrieg. Seit dieser Zeit ist kaum daran etwas gemacht oder ausgebessert worden. Das Gleiche gilt auch für sehr viele Gebäude und Häuser in den Gemeinden und Städten sowie auch in der ehemaligen alten Landeshauptstadt der Bukowina, Czernowitz. Unsere Unterbringung in Czernowitz In Czernowitz waren wir –zu allen unseren Übernachtungen, mit Halbpension (Frühstück und Abendessen)- im neuesten und größten Hotel der Gebietshauptstadt, im Hotel „Tscheremosch“ untergebracht. Dieses Hotel wurde 1986 durch österreichische Firmen erbaut und nach dem dortigen Grenzfluss zur Slowakei, dem „Tscheremosch“ benannt. Dieses Hotel ist für die dortigen Verhältnisse ein sehr attraktives Hotel, sehr groß und geräumig mit elf Etagen und darin vielen Restaurants. Doch die zehn Jahre Nutzung dieses Hotels nagten bereits an vielen Stellen des Hauses und der Einrichtungsgegenstände bis zum Mobiliar. Es fehlt dort an Geld, um so manche Schadstellen an diesem Hotel auszubessern sowie manche abgewohnten und defekten Einrichtungsgegenstände zu reparieren oder gar auszuwechseln. An die Möglichkeit einer Modernisierung war da gar nicht zu denken. Das Hotel war für uns, für die 6 Tage, die wir dort waren, ja nur eine Übernachtungsstelle mit Frühstücks- und Abendessen. Am Tage waren wir stets, wie die „Wandervögel“ jeden Tag vom Frühstück bis zum Abendessen mit unserem Reisebus unterwegs. Dadurch waren diese Umstände im Hotel für uns, schon zu ertragen. Wir waren ja dorthin nicht zum Erholungsurlaub, sondern zum Erlebnisurlaub gefahren. Von Czernowitz aus hatten wir mit unserem Reisebus drei Ganztagsfahrten nach Althütte unternommen, dem 1793 dort allerersten errichteten deutschböhmischen Glashüttendorf. Morgens nach dem Frühstück um etwa 09,00 Uhr waren wir jeweils von Czernowitz die etwa 50 km nach Althütte gefahren und zum Abendessen kamen wir wieder zurück. Unser Reisebus verblieb dort den ganzen Tag in Althütte stehen, mit unserem Busfahrer. In Czernowitz hatten wir an einem Tage, mit unserem Reisebus, eine Stadtrundfahrt mit Stadtbesichtigung unternommen und an einem anderen Tag auch noch eine Rundfahrt in der Gegend um Czernowitz. Dabei hatten wir immer eine dortige ortskundige deutsch sprechende ukrainische Reiseleiterin aus unserem Hotel, die uns dabei diese zwei Tage geführt und vieles erläutert hatte. Meine Reise in das erste deutschböhmische Glashüttendorf Althütte, der Geburtsort meiner Mutter. Am Freitag, dem 31. Mai 1996 –unserem dortigen 1. Aufenthaltstag- ging es nach dem Frühstück zum ersten Mal mit unserem Reisebus nach Althütte, in die allererste deutschböhmische Wohnsiedlung und Glashütte der Bukowina. Für die etwa 50 km Entfernung hatten wir über 90 Minuten benötigt, weil diese Fernverkehrsstraße von Czernowitz über Storozynetz und Czudyn nach Krasna und Althütte sehr schlecht war. Wir sind langsam, aber sicher gefahren und dort auch unbeschadet hinzukommen. Alle unsere Mitreisenden die nach Althütte wollten und das war die Mehrheit, waren da mitgefahren. Andere Mitreisende hatten sich andere Ziele vorgenommen und besuchten selbstständig andere Ortschaften. Auch ich hatte es mir vorgenommen, unseren Reisebus für mich nur als Transportmittel zu benutzen, mich an meinem Reiseziel von der Reisegruppe zu trennen und selbstständig meine dortigen Besichtigungen vorzunehmen bzw. meiner Nachforschungsarbeit nachzugehen. Da Althütte der Geburtsort meiner Mutter war und demzufolge meine Mutter aus Althütte stammte, hatte ich auch ein Interesse und war an diesem Freitag auch bis Althütte mitgefahren. Auch meine gesamte Verwandtschaft mütterlicherseits, hatte demzufolge in Althütte gewohnt und gelebt. In den Jahren bis 1940 war ich oft als kleiner Junge -mit meiner Mutter und auch alleine- in Althütte bei unseren Verwandten zu Besuch gewesen. Daher hatte ich –von damals- so Einiges in meinen Erinnerungen und auch noch „trübe“ Vorstellungen. Deswegen hatte ich auch ein so großes Interesse, mit nach Althütte zu fahren, um jetzt Althütte, den Geburts- und Herkunftsort meiner Mutter kennen zu lernen und manches aus der damaligen Zeit der Erinnerung und Vorstellung wieder zu sehen und zu vergleichen. In Althütte angekommen, wurden wir bereits an der dortigen Bushaltestelle von sehr vielen Einwohnern, besonders den dortigen Kindern und auch Erwachsenen erwartet. Es hatte sich dort bereits herumgesprochen und war dadurch dort auch bekannt, dass wir dort ankommen werden. Dadurch hatten sich viele Menschen an unserer Ankunftsstelle eingefunden, um auch ihren konkreten und bereits angemeldeten Besuch zu empfangen bzw. von uns Solidaritätsgeschenke zu erhalten. Die dortigen Kinder erwarteten von uns besonders Bonbons und Kaugummi. Als wir an diesem Freitag, dem ersten Ankunftstag dort angekommen waren, da wurde unser Reisebus von der wartenden Menschenmenge so umringt und bedrängt, -jeder wollte der Erste am Reisebus sein- so dass wir nicht gleich aussteigen und die Gepäckraumtüren, wo wir unsere Solidaritätssäcke untergebracht hatten, öffnen konnten. Wir mussten erst etwas warten bis die dortigen aufgeregten Menschen sich beruhigt hatten und das Gedränge nachließ. Zunächst waren einige unserer Männer aus dem Bus ausgestiegen und hatten die Massen vom Bus etwas abgedrängt, damit Platz für uns zum Aussteigen sowie zum Gepäckausladen war. Erst dann waren wir aus dem Bus ausgestiegen und hatten die dort wartende Personengruppe begrüßt sowie die dortigen Kinder mit Süßigkeiten und anderen Kleinigkeiten beschenkt. Einige Leute unserer Reisegruppe wurden bereits dort von ihren Verwandten bzw. guten Bekannten als ihre Gäste begrüßt und diese zu ihnen nachhause begleitet. Die anderen verließen den Bus und jeder von uns –so auch ich- ging danach seine Wege. So gingen in Althütte einige unserer Leute zu entfernten Verwandten oder zu guten Bekannten und manche gingen –auf Einladung- zu ganz fremden Leuten mit nachhause, wurden dort gut bewirtet und hatten sich informativ unterhalten. Darüber hinaus wurde das Dorf Althütte besichtigt und auch unbekannter Weise mit auch anderen Einwohnern Unterhaltungen geführt. Die Leute waren dort sehr arm, aber freundlich und unterhaltsam. Sie waren auch sehr gastfreundlich und freuen sich über jedes Geschenk oder Gabe unserer Leute, was sie dabei erhalten hatten, denn sie konnten alles sehr notwendig gebrauchen. Die Verständigungssprache war dort für uns, deutsch, rumänisch, polnisch oder russisch. So manche alte Einwohner von Althütte sprachen auch hier noch die alte „deutsch-böhmische“ Sprache. Da ich bis 1940 drei Jahre die rumänische Volksschule besucht hatte und noch einiger Maßen die rumänische Sprache beherrsche, hatte ich dort keine Verständigungsschwierigkeiten. So hatte auch ich, den ersten Tag in Althütte, überwiegend bei fremden Leuten, verbracht und mich dort in rumänischer Sprache verständigt, was für mich auch sehr informativ war. Unser Reisebus blieb mit Busfahrer den ganzen Tag an der Bushaltestelle stehen, so dass man sich zu jeder Zeit in den Bus setzen und sich auch darin Speisen und Getränke kaufen konnte. Dieser erste Tag des Aufenthaltes in Althütte war für mich sehr interessant, informativ und verging auch sehr schnell. Dabei erhielt ich dort in Althütte bereits viele solcher Informationen, wie über das Leben dieser Leute nach der Umsiedlung der dortigen Deutschen von 1940 bzw. im Zweiten Weltkrieg sowie auch über die aktuelle Lage und die Lebensverhältnisse dieser Menschen dort in der Ukraine. Das ukrainische Geld, die Währung in der Ukraine war damals der „Kupon“. Der Kursstand 1996 war: 1 DM = 115.000 Kupon, oder 10 DM = 1 Million Kupon. Ein Rentner erhielt im Jahre 1996 monatlich 2 Millionen Kupon, nach unserem damaligen Geld = 20 DM. Die Rente konnte nur ausgezahlt werden, wenn Geld da war oder solange das Geld reichte. Wenn kein Geld in der Staatskasse vorhanden war oder ausging, dann konnte vorerst auch keine Rente ausgezahlt werden. Da mussten die Rentner warten, bis wieder Geld eingetroffen ist und nachgezahlt oder ausgezahlt werden konnte. Da die meisten Betriebe nach 1991 vollkommen geschlossen wurden und nur ein sehr geringer Teil der Betriebe, in nur sehr verkleinerter Form, verblieben ist, wurden die meisten Menschen dort arbeitslos. Eine finanzielle Arbeitslosenhilfe oder eine staatliche soziale Unterstützung gab es dort nicht. Jeder musste selber zusehen, wie er klar kommt und von was er lebt bzw. sich ernähren konnte. Wenn diese noch existierenden kleinen Betriebe kein Geld hatten, dann konnten sie ihre Arbeiter auch nicht entlohnen. Deswegen mussten oft auch die Arbeiter solcher Betriebe, aber auch die Angestellten der Verwaltungen und staatlichen Einrichtungen auch mehrere Wochen geduldig auf ihren verdienten Lohn oder ihr Gehalt warten, bis wieder Geld da war und oft erst auch nur teilweise ausbezahlt werden konnte. Wer das nicht so mitmachte bzw. sogar dagegen auftrat, der wurde sofort entlassen. Damit diese wenigen Leute, die dort Arbeit hatten, nicht entlassen werden, arbeiteten sie ohne Geld weiter und warteten geduldig auf ihre nächste Löhnung. Betriebe, Verwaltungen und auch staatliche Einrichtungen bieten ihren Arbeitern und Angestellten, als Lohnausgleich auch örtliche Naturalien und verschiedene Produkte an, wie Lebensmittel, Alkohol, usw. Die vorherigen damaligen Kolchosen in der Landwirtschaft, die bis dahin dort die größten Betriebe waren, wurden auch bedeutend verkleinert und hatten nur einige ausgelesene Landarbeiter behalten und weiter beschäftigt. Alle anderen –und ganz besonders die Frauen- wurden ohne jegliche Abfindung entlassen. Bei der Auflösung der ehemaligen Kolchosen verblieb der Grund und Boden weiterhin Eigentum des ukrainischen Staates. Die entlassenen ehemaligen Kolchosbauern erhielten dabei je Person bzw. Familienmitglied 0,5 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche für ihre Familien zu ihrer persönlichen unentgeltlichen Nutzung als Hauswirtschaft. Diese pachtzinslose Nutzung dieser staatlichen landwirtschaftlichen Flächen war auch in der Familie weiter vererbbar, jedoch nicht weiter verkäuflich. Mit dieser Hauswirtschaft und durch Gelegenheitsarbeiten musste sich die Mehrheit der Bevölkerung dort ernähren und am Leben erhalten. Diese soziale Lage dieser Menschen führte damals auch zum Schachern und Schieben sowie bis zu verstärkten Diebstählen. Die Leute auf dem Lande versorgen ihre Familien überwiegend durch ihre individuelle Hauswirtschaft. Doch die Städter, die ja kein Land besaßen und keine Hauswirtschaft hatten, sich also alle Lebensmittel kaufen mussten und dazu kein Geld hatten, waren sehr arm dran. Sie mussten selber zusehen, wie sie durchs Leben kamen. Das hatte dort niemanden interessiert. Das Wetter war an diesem Freitag ausgezeichnet, locker bewölkt und warm, Temperatur 25 Grad. Um 17.00 Uhr war die Abfahrt aus Althütte nach Czernowitz ins Hotel, wo wir nach knappe zwei Stunden Fahrzeit dort angekommen waren. Um 19.30 Uhr gab es in einem großen und sehr schönen Restaurant ein gutes und reichliches Abendessen, nach ukrainischer Art, mit Flaschen Wodka und Wein auf den Tischen serviert. Zur Unterhaltung spielten jeden Abend drei ukrainische Musiker in Volkstracht ihre Volksweisen, extra für uns deutsche Touristen. Nach dem Abendessen blieben wir bei Wodka und Wein noch lange sitzen und führten bei dieser netten Unterhaltungsmusik, unter uns, recht angeregte Gespräche über die Tageserlebnisse und Ereignisse sowie über die Vorhaben des nächsten Tages. Dieser abendliche Ablauf hatte sich fast jeden Abend wiederholt und war sehr angenehm sowie entspannend. Unser Reiseleiter Herr Pohl ließ es sich an diesen Abenden nicht nehmen, uns durch seine musikalisch-künstlerischen Darbietungen, etwa eine halbe Stunde lang, zu unterhalten und zu erfreuen. Die von zu Hause mitgebrachten Musikinstrumente, wie Keyboard und Trompete, brachte unser Reiseleiter Herr Pohl auf der dortigen Bühne als Alleinunterhalter, gleichzeitig, jedes Musikinstrument mit einer Hand bedienend, dort zum Einsatz. Dadurch zeigte uns unser Reiseleiter sein musikalisches Talent sowie seine Unterhaltungskunst, erzeugte sofort unter uns Deutschen und auch einer österreichischen Reisegruppe, mit unserer deutschen Heimatmusik noch mehr guter Stimmung. So mancher unserer Reisegäste wurde dadurch auch aufgemuntert, auf der dortigen Tanzfläche das Tanzbein zu schwingen. Diese musikalische Stimmung und lustige Unterhaltung wiederholte Herr Herbert Pohl im Bus während der Reise sowie an den anderen Orten und Zusammenkünften unserer Reisegruppe. Ich persönlich hatte dieses musikalische Talent und die interessante und lustige Unterhaltung unserer Reisegruppe durch Herrn Pohl sehr bewundert und für eine gute Aufmunterung befunden. Denn so etwas habe ich bei meinen vielen Reisen mit Reisebussen und Reiseunternehmen, auch ins Ausland, noch nie erlebt. Das war hier auch für mich erfreulich und bisher einmalig. Am Samstag, dem 01. Juni 1996 ging es wieder, nach einem guten Frühstück, mit unserem Reisebus nach Althütte. Um 8.30 Uhr war Abfahrt, ab unserem Hotel in Czernowitz und um 10.15 Uhr waren wir wieder in Althütte angekommen. An diesem Samstag hatten wir als Buchenlanddeutsche Reisegruppe in Althütte ein großes Tagesprogramm zu bewältigen. Wer wollte und Lust dazu hatte, der konnte da mitmachen.Das Wetter war sehr schön, wie auch an allen anderen Tagen: Sonnenschein, trocken und auch zeitweilig leicht bewölkt, aber immer wieder Tagestemperaturen um die 25 bis 30 Grad im Schatten. Also mehr als uns lieb war. Trotz des schönen und trockenen Wetters benötigten wir immer von Czernowitz nach Althütte und auch zurück, für die etwa 50 km Fahrstrecke, immer eineinhalb bis zwei Stunden Fahrtzeit. Unser Busfahrer ist auf Grund der sehr schlechten Straßenverhältnisse auch immer recht vorsichtig und rücksichtsvoll gefahren, um seinen neuen Reisebus sowie seine Fahrgäste zu schonen. In Althütte angekommen, machten wir zunächst um 11,00 Uhr am dortigen deutschen Kriegerdenkmal halt und gedachten aller der im Zweiten Weltkrieg gefallenen 142 deutschen Soldaten aus Althütte und legten dort einen Kranz nieder. Dieses Kriegsehrenmal wurde 1995 dort in Althütte, unterhalb des Friedhofs, an der Straße nach Krasna, im Auftrage unseres Heimatvertriebenenverbandes aus Deutschland, errichtet. Es besteht aus einem Betonsockel, einem großen Kreuz aus Metall und einer Tafel mit der Inschrift aller 142 gefallenen Althütter, mit Name, Vorname, Geburtsdatum sowie wann und wo gefallen. Das Metallkreuz mit der Ehrentafel, bestehend aus zwei Klappflügeln aus Metall, mit der Inschrift aller 142 gefallenen deutschen Soldaten aus Althütte. Diese Ehrentafel wurde in Querfurt angefertigt und bereits 1995 durch eine Reisegruppe nach Althütte gebracht. Alles andere –wie der Betonsockel und die Einfriedung- wurde im Auftrage dort in Althütte errichtet. Um dieses Ehrenmal ist ein niedriger Metallzaun als Einfriedung. Alles schön mit Farbe gestrichen und sauber. Dieses deutsche Soldatenehrenmal in Althütte wurde auf Initiative der ehemaligen Althütter aus Deutschland, durch Geldspenden sowie im Auftrage unseres Buchenlanddeutschen Heimatverbandes errichtet und wurde in diesem Auftrage durch eine dortige Familie auch ständig gepflegt und sauber gehalten. Es sah dort sehr gut aus und hatte mich persönlich auch sehr beeindruckt sowie bewegt und zur Besinnung veranlasst. Es ist ein sehr schönes und dort in der Gegend wohl ein einmaliges Soldatenehrenmal, für die aus Althütte stammenden gefallenen deutschen Soldaten und zugleich ein Mahnmal gegen den Krieg. Die Vorderansicht dieser am Kreuz angebrachten weißen, wetterfesten Ehrentafel hat die Inschrift in deutscher und ukrainischer Sprache: „ Die gefallenen Soldaten aus Althütte, 1939 – 1945, mahnen zum Frieden“ Das Ehrenmal steht an der Hauptstraße, an einem schönen Platz, in guter Sicht. Bei unserer jetzigen Ankunft 1996 legten wir dort einen Kranz mit Blumen und Schleife ab, mit dem Text: „Althütte , Wir gedenken aller gefallenen Soldaten.“ Die nach Althütte jährlich hingefahrenen deutschen Touristen finanzierten durch ihre Geldspenden die Pflege und Unterhaltung dieser deutschen Gedenkstätte. Ich empfand das als eine sehr schöne Sache. Nicht weit, hinter diesem Kriegerdenkmal befindet sich der römisch-katholische Friedhof von Althütte, den wir auch besichtigten, um eventuell bekannte Namen unserer Verwandten und Vorfahren zu finden. Doch der Anblick dieses Friedhofes war für mich enttäuschend. Ich habe darauf nur wildes, hohes Gras, Unkraut aller Art, hohe blühende Riesendisteln und andere Gewächse gesehen, etwa in ein Meter Höhe und noch mehr. Dazwischen hin und wieder ein verkommenes, von Gras überwuchertes Grab. Die dort vorhandenen Gräber waren vollkommen verkommen. Die noch wenigen vorhandenen Kreuze waren verrostet oder verfault. Namen sind da kaum zu finden und wenn, dann sind sie verwittert sowie verrostet. Die Namen und Daten sind meist darauf nicht mehr zu entziffern. Die meisten Grabstätten, die da noch zu finden waren, sind ohne Kreuz und ohne Namen, also anonym, eingefallen und fast dem Erdboden gleich. Mir hatte man dort erklärt, dass dieser Zustand auch für die neuzeitigen Bestattungen zutrifft. Die Verstorbenen werden da beigesetzt und damit ist für die Hinterbliebenen alles erledigt. Der Tote wird dort „vergraben“ und darüber wächst die wilde Natur. Man erzählte mir hier in Althütte und auch in anderen Orten, dass vor Jahren die Einheimischen von den deutschen Gräbern, die gut erhaltenen Kreuze oder Grabsteine gestohlen, abgetragen und anderweitig für ihre Angehörigen verwendet hatten. Aber diese Zeiten sind heute auch schon lange vorbei. Diese Arbeit macht sich heute keiner mehr. So eine langjährige Grabpflege, wie bei uns in Deutschland, gibt es im Allgemeinen dort nicht. So hatte ich sehr enttäuscht und traurig diesen Friedhof in Althütte verlassen, weil man da für den Toten nichts mehr übrig hat. Nicht einmal etwas Zeit um die Gräber der verstorbenen Familienmitglieder zu pflegen. Diese Friedhofsbesichtigung wurde von fast allen unseren Mitreisenden vorgenommen und auch so empfunden. Nach der Besichtigung des ehemaligen deutschen römisch-katholischen Friedhofs in Althütte fuhren wir als Reisegruppe mit unserem Bus zur römisch katholischen Kirche in Althütte. Unmittelbar hinter der Kirche steht ein einzelnes, etwas gepflegtes Grab des verstorbenen römisch katholischen Pfarrers von Althütte, Moscicki, der polnischer Herkunft war. Dieser Pfarrer wurde im Jahre 1902 dort in Althütte als römisch-katholischer Pfarrer durch Lemberg eingesetzt und hatte dort in Althütte den Gottesdienst für die Polen, als auch für die Deutschen, in der jeweiligen Sprache gehalten und auch in der Schule den Religionsunterricht durchgeführt. Dort legten wir am Grabe des römisch-katholischen Pfarrers Moscicki, der 1942 in Althütte verstorben war, ein Blumengebinde mit Schleife nieder und gedachten damit auch aller in Althütte verstorbenen Deutschen. Von der ukrainischen Schulleitung in Althütte wurden wir an diesem Samstag zu einem Empfang und zum Mittagessen eingeladen. Die dortige Schulköchin hatte für uns extra gekocht und im Schulspeiseraum für uns eingedeckt. Es gab Nationalgerichte verschiedener Art, die ausgezeichnet zubereitet und auch sehr gut geschmeckt hatten. Dazu gab es auch Wodka und Krim-Sekt. Es war eine sehr reichlich gedeckte Mittagstafel. Von beiden Seiten, dem dortigen Schulleiter und unserem Reiseleiter, wurden kurze inhaltsreiche sowie rührende Tischreden gehalten und Dankesworte ausgesprochen. Dabei wurde der Schulleitung von unserer Reisegruppe, bereits im Bus eingesammelt, eine Geldspende von 600,- DM zur Unterstützung der Kinderschulspeisung überreicht. Auch der dortige Kindergarten hatte davon eine kleine Geldspende erhalten. Für das Mittagessen und die Getränke hatte jeder von uns beim Verlassen des Raumes einen Extrageldschein in ein Spendenglas getan. Auch diese Veranstaltung und Begegnung war sehr schön und emotional. Nach dem Mittagessen besuchten wir -um 14,00 Uhr- in Althütte die römisch-katholische Kirche und einen dortigen Gottesdienst, in dem gerade eine ukrainische Trauung stattgefunden hatte. Die römisch-katholische Kirche in Althütte ist ein großer Massivbau mit Kirchturm, auch innen recht groß sowie geräumig und sehr schön eingerichtet. Die Kirche ist insgesamt gut erhalten. Die ehemals deutsche Kirche die dort ab 1857 durch die damalige deutsche Kirchengemeinde errichtet wurde, wurde nach der Umsiedlung der Deutschen 1940 eine polnische Kirche und ist gut erhalten sowie als solche heute noch im Betrieb. Nach dem Gottesdienst und der ukrainischen Trauung fand die Hochzeit auf dem Sportplatz der Schule statt. Aus der Kirche heraus begaben sich das Brautpaar, die Hochzeitsgäste sowie die weiteren Bewohner des Dorfes und auch wir, direkt zum Sportplatz der Schule, also in freier Natur, wo auch der Hochzeitstanz stattgefunden hatte. Auf dem Rasen wurde dort auf dem Schulhof nach Discomusik getanzt. Das ganze Dorf konnte daran teilnehmen. Einige Dorfbewohner waren Tänzer und die anderen waren Zaungäste sowie Zuschauer. Unsere Leute hatten mit dem Zuschauen, dem Filmen und den Fotoaufnahmen zu tun. Althütte war zu unserer Zeit bis 1940, ein großes und auch bedeutsames Dorf. Es war eine selbständige politische Gemeinde mit einem Gemeindeamt und hatte damals etwa 2 700 Einwohner, die überwiegend Deutsche waren. Heute leben in Althütte etwa 700 Bewohner, die zur politischen Gemeinde Krasnoilsk gehören. So verging auch dieser programmvolle Samstag sehr schnell und voller Erlebnisse. Um 17.00 Uhr ging es wieder aus Althütte nach Czernowitz ins Hotel zurück. Doch auf der Rückfahrt durch Czudyn sahen wir neben der Hauptstraße, auf einem großen Schulplatz der Hauptschule in Czudyn eine große Folklore- und Disco-Veranstaltung mit sehr vielen Besuchern. Unser Reisebus machte da für eine Stunde halt und wir konnten uns dieses dortige Treiben anschauen. Es war ein lustiges buntes Treiben, besonders der Jugendlichen mit Gesang, Musik und Tanz. Für unsere Videomänner und Fotofreunde gab es da schöne bunte Motive für die Erinnerung an diese Fahrt. Dann ging es ab nach Czernowitz in unser Hotel. Denn dieser so ereignisreiche Tag war für unsere Reisegruppe auch recht anstrengend. Um 19,00 Uhr gab es unser Abendessen, bei Unterhaltungsmusik durch die dortige ukrainische Hauskapelle, auch mit deutschen Weisen und danach noch ein offizielles ukrainisches Kulturprogramm für unsere Reisegruppe. Nach diesem anstrengenden Tag, dem reichlichen Abendessen und einigen Glas Wodka oder Wein, sowie auch dem dortigen Kulturprogramm, hatten wir die richtige Bettschwere, um am nächsten Tag wieder ausgeruht zu sein und weiter auf Reisen zu gehen.
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